Montag, 13. August 2018

Liebe ist ein Zuckerlschlecken!


Dieses Gustostückerl hat mir beim Planen meiner Gustostückerl-Bar wohl die meisten Kopfzerbrechen bereitet. Zu einer Candybar gehören natürlich Candys - nanona - und bei der Gustostückerl-Bar müssen die natürlich selbst gemacht sein!
Also hab ich mal das Internet nach einem einfachen, sicheren Rezept durchforstet - mit der Erkenntnis: Rezeptideen gibt es wie Sand am Meer - das Problem ist die Umsetzung!

Zuerst hatte ich diese einfach Rezepte am Radar - Zucker mit Wasser, Saft oder Tee kochen, in eine Form gießen - fertig. Woran der erste Versuch gescheitert ist, fällt mir jetzt gar nicht mehr ein - der zweite Versuch endete unfreiwillig im Sektor Karamellbonbons - die zwar geschmacklich ganz gut waren, sich jedoch leider in der Form wieder zu verflüssigen begannen, sobald diese länger als 10 Minuten aus dem Kühlschrank draußen war. Also auch nicht wirklich optimal. 

Schnell hatte sich herauskristallisiert, dass man bei der Zuckerl-Herstellung um den Glukosesirup wohl nicht herumkommen wird. Also hab ich mir "Exoten" (für meine Voratskammer) besorgt und mit dem mir am vertrauenswürdigsten erscheinenden Rezept von "Eine Studie in Süß" gestartet. Auf Experimente jedweder Art habe ich diesmal verzichtet und mich strikt ans Rezept gehalten - mit der Abweichung, dass mein Bratenthermometer als Zuckerthermometer herhalten musste. 

Was soll ich sagen - vom ersten Versuch war ich ziemlich begeistert, obwohl mir die Masse ziemlich an meiner (die Marmorplatte ersetzende) Fliese festgeklebt ist. Der zweite und eigentlich als finaler gedachte Versuch scheiterte ein bisschen an meinem Blickwinkel auf das Zucker-/Bratenthermometer und der daraus resultierenden leicht dunklen Farbe der Zuckerlmasse. Laut meinem Mann schmeckten die überhaupt nicht verbrannt - ich konnte die Röstaromen sehr deutlich schmecken! 

Wenn ich mir aber was vorgenommen habe, kann ich mich darin auch durchaus verbeißen - also startete ich am Vorabend der Hochzeit einen allerletzten Versuch - bei dem auch auf Anraten meines Mannes die Silikonmatte zum Einsatz kam. Und siehe dar - die Herstellung war eigentlich recht einfach: 
Ich ließ den Zucker nicht so lange kochen wie beim zweiten Versuch, dank der Silikonmatte war das Kneten und Einschlagen viel entspannter, weil nicht alles festklebte und mein Mann schnitt ganz großartige Bonbon-Stückchen her! 

Nicht nächste Woche, aber so um die Weihnachtszeit gibt's bei uns sicher wiedermal Zuckerl! 😊

Gutes Gelingen und Liebe Grüße, Irene


Zutaten:*
300 g Zucker
120 g Wasser
40 g Glukosesirup (1 EL)
4 g Zitronensäure
1 TL Himbeeraromapaste

benötigte Utensilien:
Baumwoll - & Gummihandschuhe
Marmorplatte (eingeölt) oder Silikonmatte
Schüssel mit Eiswasser
Schere
Küchenpalette
Küchenthermometer
Holz-Kochlöffel


… und so geht’s:

Wenn alles bereit liegt und die Handschuhe als Hitzeschutz (übereinander) angezogen sind, werden Zucker und Wasser auf höchster Stufe unter Rühren zum Kochen gebracht. 
Sobald die Masse kocht, gibt man den Glukosesirup hinzu - ab nun jedoch gilt: NICHT MEHR RÜHREN!
Wenn die Masse genau 153°C erreicht hat, schreckt man den Topf im Eiswasser ab, das verhindert das Anbrennen, da der Topf die Masse nicht länger erhitzen kann. 

Nun gilt: TIME IS OF THE ESSENCE - also zügig arbeiten!

In die Zuckermasse gibt man nun die Zitronensäure und rührt sie mit einem Holzlöffel unter.
Die Masse nun auf die eingeölte Platte oder Silikonmatte (einölen ist nicht nötig!) gießen - mein Tipp nach insgesamt 3 Versuchen: Silikonmatte! 
Auf der Zuckermasse verteilt man die Aromapaste und ggf. Farbstoff und schlägt die Zuckermasse mit der Palette immer wieder von außen nach innen ein, bis sie etwas ausgekühlt ist.

Wenn möglich, die Masse mit den Händen weiterkneten. Für den Seideneffekt wird die Zuckermasse immer wieder auseinander gezogen und zusammengefaltet - so kommt Luft in die Masse und es entsteht der seidige Effekt.

Achtung: Es gilt noch immer "flott, flott" - durch das Kneten beziehungsweise Auseinanderfalten kühlt die Masse schnell aus!

Man formt aus der Zuckerlmasse eine Rolle und schneidet mit einer Schere nun mundgerechte Stücke ab - dazu ist es nötig, die Masse nicht zu kalt werden zu lassen, da sie sich ansonsten nicht mehr schneiden lässt und nur mehr zerspringt! 

Damit die Zuckerl nicht zusammenkleben, kann man sie in einer Maisstärke/Staubzucker-Mischung (1:3) schwenken. Der seidige Glanz geht dann allerdings verloren. Luftdicht verschlossen, halten die Zuckerl schon eine Weile!

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